Museen in Radstadt - Pongau

Geschichte interaktiv erleben

Bauernkriege im 16. Jahrhundert

Von einem aufständischen Heer belagert, mehrere Angriffe abwehrend und zur Belohnung vom Salzburger Erzbischof mit Privilegien versehen: Die Geschichte Radstadts während der Bauernkriege im 16. Jahrhundert liest sich spannend wie ein Abenteuerroman.

In einer multimedialen Ausstellung im Radstädter Kapuzinerturm wird die Vergangenheit nun lebendig. Das Team des Pervasive Experience Lab Salzburg (PELS) hat im Auftrag des Museumsvereins Radstadt eine interaktive Projektion geschaffen, die die Besucher tief in die dramatischen Geschehnisse der Bauernkriege eintauchen lässt.

Die Projektion erzählt den Hergang des Bauernaufstands von 1526. Die mit der Obrigkeit unzufriedenen Bauern und Bergknappen versuchten – unter der Führung von Michael Gaismair – Radstadt zu erobern. Die starken Mauern der Stadt hielten. Nach mehreren erfolglosen Angriffen wurden die Bauern schließlich von einem Entsatzheer des Erzbischofs vertrieben.

Robert Praxmarer hat mit seinem Team die interaktive Umsetzung der Geschichte übernommen: „Unser Ziel war es den Besuchern das Gefühl zu vermitteln, als ob sie selbst am Baueraufstand beteiligt wären.“ Bei mehreren Gelegenheiten können die Besucher deshalb selbst in die Geschichte eingreifen. So nimmt man zum Beispiel an einer Versammlung der Bauern teil, hilft den Radstädter Bürgern bei der Verteidigung der Stadtmauern oder übt sich im Schwertkampf.

 

Gesteuert wird die interaktive Erfahrung mit den eigenen Körperbewegungen. Dabei kommen Technologien aus dem Computerspielbereich, wie die Microsoft Kinect 3D-Kamera, zum Einsatz. Die gesamte Installation läuft in einer Spiel-Engine, ist ein Machinima – das Wort setzt sich aus „machine“ und „cinema“ zusammen – und dies ermöglicht erst die interaktiven Teile der Geschichte.

Heimatmuseum Kapuzinerturm - Radstadt - Salzburger Land - Video - interaktives Museum

Begleitet wurde das Projekt vom Obmann des Museumsvereines Prof. Heinz Hubacek und von Univ.-Prof. Dr. Heinz Dopsch, der als Historiker maßgeblich am Storyboard mitgewirkt hat.